Neues Essenskonzept für die Vesperkirche – Zentralküche der Zieglerschen steigt in die Versorgung ein
Am 16. Februar öffnet die Vesperkirche Weingarten ihre Pforten. Derzeit laufen die Vorbereitungen in vollem Gange. Das Organisationsteam mit Friedemann Manz, Gerd Gunßer und Harald Dubyk hat alle Hände voll zu tun. Neu ist in Weingarten die Essensversorgung. Die Vesperkirche wird 2016 erstmals durch die 2015 in Betrieb gegangene Zentralküche der Zieglerschen in Wilhelmsdorf beliefert.
Ein wenig gespannt sind die Organisatoren schon. Rund 10000 Essensportionen müssen vom 16. Februar bis 6. März über die Servicetheke in der evangelischen Stadtkirche in Weingarten gehen. Wenn die Gäste der Vesperkirche ihr warmes Mittagessen in den Händen halten, dann hat alles geklappt. Zuvor aber ist noch jede Mange zu tun. Bisher wurde das Essen für die Vesperkirche immer tagesaktuell von externen Anbietern geliefert. Die Versorgung durch die neue Zentralküche der Zieglerschen läuft nun das erste Mal über das so genannte „Cook and Chill-Verfahren“, zu deutsch Kochen und Kühlen.
„Das Essen wird ganz normal gekocht und anschließend innerhalb von 90 Minuten auf unter vier Grad abgekühlt. Dadurch wird das Essen über einen längeren Zeitraum haltbar“, sagt Ralf Heyne, der bei den Zieglerschen für die Speiseplanung zuständig ist. Das Essen für den Mittwoch zum Beispiel werde bereits am Montag gekocht. „Da das Essen im Voraus produziert und kalt verschickt wird, können wir in einem größeren Radius Anlieferbetriebe anfahren. Der Termindruck, das Essen zu einer bestimmten Ausgabezeit fertig haben zu müssen, entfällt damit.“ Mit diesem Verfahren entfallen auch die nicht immer einfachen Warmhaltezeiten, da nun jede Anlieferstelle selbst entscheiden könne, wann sie essen möchte und das Essen entsprechend regenerieren kann. „Mit diesem Verfahren bleiben auch die Inhaltsstoffe des Essens länger erhalten“, betont Heyne.
Damit alles reibungslos funktioniert, müssen die Organisatoren direkt neben der Kirche eine Endannahmestelle aufbauen. In diesem Fall ist das ein Container, der von einem Bad Saulgauer Bauunternehmen kostenfrei gestellt wird. In diesen Container werden Konvektomaten eingebaut – und die dazu gehörende Versorgung mit Strom und Wasser. In den Konvektomaten wird rechtzeitig vor der Ausgabe das Essen wieder auf Verzehrtemperatur erwärmt. Der gesamte Ablauf wird unmittelbar vor Vesperkirchenbeginn von der zuständigen Behörde abgenommen. „Alle ehrenamtlichen Helfer, die in der Speiseausgabe eingesetzt sind, wurden zuvor auch nach dem Infektionsschutzgesetz durch das Landratsamt belehrt“, sagt Mitorganisator Gerd Gunßer.
Bis zu 600 Portionen zusätzlich werden so täglich in der neuen Zentralküche produziert. Die Küche stellt dazu noch einen Fahrer, der das Essen in einem Kühlfahrzeug von Wilhelmsdorf nach Weingarten transportiert. Vor Ort stehen dann noch zwei Köche fürs Regenerieren und für die Ausgabe in der Kirche bereit. „Der Speiseplan für die Vesperkirche entspricht dem der Zieglerschen“, sagt Küchenleiter Lothar Stützle. Den Speiseplan können sich Interessierte übrigens schon jetzt auf der Homepage der Vesperkirche Weingarten anschauen.
Damit die Kirche sich dann auch am 16. Februar wie eine Vesperkirche präsentiert, werden alle Kirchenbänke ausgebaut und für die kommenden drei Wochen in einer Halle des Baubetriebsofs der Stadt Weingarten eingelagert. Nach dem Ausbau der Bänke verlegt die Freiwillige Feuerwehr Wilhelmsdorf ehrenamtlich einen separaten Boden zum Schutz des Originalkirchenbodens. „Danach wird die Kirche mit Tischen aus der Oberschwabenhalle, Stühlen von der Stadt Weingarten und der Essensausgabe bestückt. In dieser Zeit wird die Kirche bereits täglich beheizt“, erklärt Harald Dubyk vom Organisationsteam.