Ein Ort der Geborgenheit – für alle
Oberschwaben und seine Vesperkirche – seit 2009 ist das eine gute und erfolgreiche Verbindung. 2016 findet bereits die achte Vesperkirche im Schussental statt, gemeinsam durchgeführt von Diakonischem Werk Ravensburg und der Johannes-Ziegler-Stiftung, der Stiftung der Zieglerschen. Dieses Mal nun in Weingarten: Vom 16. Februar bis zum 6. März hat die dortige evangelische Stadtkirche ihre Pforten geöffnet. Schirmherr ist der überregional bekannte Künstler und bekennende Oberschwabe Barney Bitterwolf.
Zweimal war die Vesperkirche bereits in Weingarten zu Gast. 2016 nun das dritte Mal. Zuletzt, 2012, kamen in drei Wochen knapp 10000 Gäste in die Vesperkirche nach Weingarten. Ein warmes Essen, ein beheizter Kirchenraum und Gespräche mit anderen Menschen – das zeichnet die Vesperkirche aus. Vor allem aber ist die Wertschätzung, mit der den Gästen dort begegnet wird, hoch geschätzt. Denn viele ihrer Gäste stehen am Rande der Gesellschaft, von Ausgrenzung bedroht, mit Ablehnung konfrontiert. Die Vesperkirche ist offen – für alle.
Barney Bitterwolf musste sich nicht lange bitten lassen. Die Übernahme der Schirmherrschaft für die Weingartener Vesperkirche ist für ihn selbstverständlich. Und er ist davon überzeugt: eine Vesperkirche ist notwendig und passt zu Oberschwaben als Ort der Gemeinschaft. „Zur Christenpflicht gehört auch, dass wir die Augen nicht verschließen vor der Not der Bedürftigen in unserer Nachbarschaft, vor der Not der Menschen, die häufig am Rande der Gesellschaft leben“, betont Bitterwolf.
Seine Aufgabe besteht vor allem darin, für die rein aus Spenden finanzierte Vesperkirche zu werben. Die Vesperkirche benötigt Geld- und Sachspenden, aber auch ehrenamtliche Mitarbeiter für die verschiedenen Dienste, die für einen erfolgreichen Ablauf notwendig sind. 2015 sammelten die Organisatoren Friedemann Manz, Gerd Gunßer und Harald Dubyk über 130000 Euro, dazu kamen noch jede Menge Sachspenden in Form von Backwaren, Getränke oder Fahrzeuge für das Transportieren von Essen und anderen Dingen. 130000 Euro plus Sachspenden – soviel benötigte auch die letzte Vesperkirche in Ravensburg. Darüber hinaus haben rund 350 ehrenamtliche Helfer 13500 Gäste bewirtet.
Bei der letzten Vesperkirche lautete das Schwerpunktthema „Bezahlbarer Wohnraum im Schussental“. In diesem Jahr geht es um Heimat. Was ist Heimat? Was bedeutet Heimat für uns? Und was macht es mit jenen, die ihre Heimat infolge von Krieg und Verfolgung verloren haben und nun in der Fremde eine neue Bleibe suchen? Aber auch: Wie begegnen wird diesen Menschen in unserer Heimat?
Schirmherr Barney Bitterwolf bringt die Vesperkirche im Angesicht der aktuellen Flüchtlingskrise treffend auf den Punkt: „Krieg, Verzweiflung, Hunger und Elend zwingen die dort lebenden Menschen dazu, für sich und vor allem für ihre Familien eine Lebensalternative zu suchen. Letzter Ausweg ist die Flucht aus den angestammten Landen. Prekäre Lebenssituationen gibt es aber auch bei uns, in unserem ländlich geprägten Umfeld, in unserer Heimat. Das dürfen wir nicht vergessen, nicht verdrängen!“ Und so wird die Vesperkirche ein Ort der Geborgenheit auf Zeit, und zwar für alle.
Wer die Vesperkirche unterstützen möchte, kann dies gerne tun. Und zwar unter der Bankverbindung der Johannes-Ziegler-Stiftung, in deren Trägerschaft die Vesperkirche seit Kurzem ist:
Evangelische Bank eG
Konto 555 444; BLZ 520 604 10
BIC/SWIFT genodeflek1
IBAN DE26 5206 0410 0000 5554 44
Für Kurzentschlossene
Wer als Ehrenamtlicher die Vesperkirche vom 16. Februar bis 6. März 2016 unterstützen möchte, kann sich im Vesperkirchenbüro in der Diakonischen Bezirksstelle in Ravensburg melden. Telefon: 0751/29590410; oder per Mail: info@vesperkirche-weingarten.de. Weitere Informationen gibt es auch unter www.vesperkirche-ravensburg.de.